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Behavioral Finance

Was ist Behavioral Finance? Behavioral Finance, als Finanzmarktstrategie, vermittelt grundsätzliche Erkenntnisse über systematische menschliche Handlungsmuster bei Entscheidungen unter Ungewissheit und Zeitdruck.

Die Aufgabe von Behavioral Finance ist die Entwicklung einer Erwartungsbildungs- und Informationsverarbeitungstheorie, die einen statistisch relevanten 'homo' entwerfen lässt, der den überholten 'homo oeconomicus' der klassischen Finanztheorie ablöst. Es bietet sich auf der Grundlage der bisherigen Behavioral Finance-Erkenntnisse der 'homo cognitans' oder 'homo adaptans' an. Dabei handelt es sich um das Bild eines Menschentypus, welcher unter Ungewissheiten und Zeitdruck subjektiv-rational Erwartungen bildet und pfadabhängig lernt.

 

Behavioral Finance: vierstufiges Analyseverfahren

1. Das Verfahren beginnt mit einer Analyse der Präferenzentwicklung anhand eines sorgfältig ausgewählten globalen Analysehorizonts von Indizes und Aktien mit dem Zweck, zusammenhängende Erwartungsmuster aus den Handlungen der Marktteilnehmer zu erkennen.

2. In einer zweiten Stufe erfolgt die Preisanalyse. Dabei werden Elemente der fundamentalen Analyse ebenso berücksichtigt wie solche der technischen Analyse. Im Lichte der Erkenntnis, dass eine starke Abhängigkeit zwischen Erfahrung und Erwartungsbildung besteht, ist es nachlässig, wenn eine systematische Analyse der Kurshistorie unterlassen wird.

3. Das dritte Interessensgebiet gilt dem Kursmomentum. Phantasien, die sich nur langsam ausbreiten sind auf andere Marktteilnehmer nicht ansteckend, während eine konstante Veränderungsrate der Kurse die mit der Kursbewegung übereinstimmende Vision in die Köpfe anderer Marktteilnehmer befördert.

4. Schliesslich sind Mengendaten wichtige Informanten. Experimente haben gezeigt, dass viele Menschen eher bereit sind, der Ansicht der Mehrheit zu folgen als den Tatsachen zu glauben, die sie selbst ermittelten.

Das Ziel der Analysen besteht nicht darin, vorherzusagen, welche Preise zu welchem Zeitpunkt bezahlt werden. Kursziele zu nennen greift weit über die Möglichkeiten von Börsenanalysen hinaus. Das Ziel muss bescheidener bleiben: es besteht darin, erfolgreich an den Börsen zu navigieren. Eine erfolgreiche Navigation ist erreicht, wenn auf Jahresfrist eine gegebene Messlatte, z.B. ein Renditeziel oder ein Index, überboten wird.

Quelle: LGT Capital Management